Der neue Blick ist da!

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Der neue Blick (04/2019) für die Monate September bis November ist frisch aus der Druckerei erschienen und wird bereits jetzt von den ehrenamtlichen Austrägern an alle evangelischen Haushalte verteilt.

Neben den Nachrichten und Vorankündigungen, den Terminen und Gottesdienstzeiten lesen Sie im neuen Blick den Gruß des Theologiestudenten Tiago Schroeder, der im Oktober als Praktikant in der Kirchengemeinde zu Gast sein wird, dazu die Ankündigung des 110-jährigen Kindergottesdienst-Jubiläums in unserer Gemeinde sowie die erste Folge der neuen Serie “Das ist doch katholisch!”.

Das ImBlick-Redaktionsteam

Imkern heißt Beobachten

Autorin für die ImBlick-Online-Redaktion: Antje Julke, stellvertretende Vertrauensfrau und Umweltbeauftragte des Kirchenvorstandes

Autorin für die ImBlick-Online-Redaktion: Antje Julke, stellvertretende Vertrauensfrau und Umweltbeauftragte des Kirchenvorstandes

Friedlich gehen seit einigen Wochen die Bienen zweier Bienenvölker im Garten der Christuskirche in Arnstein ihrer Arbeit nach. Die Arbeiterinnen füttern die Larven, die Wächterbienen passen auf, dass keine fremden Bienen in den Bienenstock einfliegen, die Drohnen fliegen nachmittags aus, immer auf der Suche nach einer Königin, um diese zu begatten.

Regelmäßig schaut Edgar Weiß von Arnsteiner Imkerverein e.V. gemeinsam mit den Interessierten nach dem Zustand der beiden Bienenvölker. Was macht die Brutpflege? Sind die Bienen gesund? Ist das einzelne Volk auf einem guten Weg stark genug zu werden, um den kommenden Winter gut zu überstehen?

Sehr spannend war die Suche nach der Königin im Bienenstock. Äußerlich ist sie zwar größer als die Arbeitsbienen, aber in dem Gewimmel der vielen emsigen Bienen kann man sie eher durch das auffällige Verhalten der sie umgebenden Arbeitsbienen finden, als durch ihre Körpergröße. Dazu heißt es aber geduldig mit den Augen die einzelnen eingehängten Waben abzusuchen, eine nach der anderen, bis sie gefunden ist! Und dann gilt es die Königin mit einem grünen Punkt zu markieren, damit sie zukünftig im Bienenstock schneller gefunden werden kann. Die Bienenkönigin ist der Dreh- und Angelpunkt für jedes Volk: zum einen sorgt sie für den Nachwuchs, zum anderen hält sie das Volk zusammen und bedient sich dazu besonderer Duftstoffe, den sog. Pheromonen, die den gemeinsamen Stall- bzw. Stockgeruch schaffen.

Erntezeit ist gekommen: der erste Kirchgarten-Honig wird geschleudert

Nach der Blühphase von Weißdorn, Phacelia, Linde und den mannigfaltigen Rosen sind die Waben jetzt mit Honig gefüllt. Es ist nun die Zeit der Ernte, des Honigschleuderns, gekommen. Am Montag, dem 05.08.2019 um 18:00 Uhr wird im Garten der evangelischen Kirche in der Bahnhofstraße der erste Honig der beiden Jungvölker geschleudert. Interessierte sind herzlich willkommen zuzuschauen!

 

Bienenprojekt startet in Arnstein

Nicht lange überlegte Edgar Weiß, der erste Vorsitzende des Imkervereins Arnstein, als Pfarrer Tilman Schneider ihn um Unterstützung bei einem Bienenprojekt fragte. Inspiriert von der Imkerei auf der Kuppel des Berliner Doms, hat unsere Gemeinde ein Bienenprojekt mit dem Arnsteiner Imkerverein gestartet: Anfang Mai haben 2 Bienenvölker im Garten der Christuskirche eine neue Heimat gefunden.

Pfarrer Tilman Schneider (4.v.l) und Antje Julke (2.v.l.), Vertrauensfrau und Umweltbeauftragte des Kirchenvorstandes, nehmen nach dem Gottesdienst mit Familie Jänsch und Frank Julke den ersten Bienenkasten von Edgar Weiß (3.v.r.) in Empfang.

Pfarrer Tilman Schneider (4.v.l) und Antje Julke (2.v.l.), Vertrauensfrau und Umweltbeauftragte des Kirchenvorstandes, nehmen nach dem Gottesdienst mit Familie Jänsch und Frank Julke den ersten Bienenkasten von Edgar Weiß (3.v.r.) in Empfang.

Schon in der Antike wurde den Bienen Vernunft und Weisheit zugeschrieben, weil sie planvoll bauen. Zudem galten sie als Sinnbild für Geselligkeit, Einigkeit und Ordnung. Und auch in der alten Kirche wurden Bilder aus der Imkerei genutzt, um christliche Theologie anschaulich zu machen. Der Kirchenvater Hieronymus nutze den Bienenstock mit den Bienen und dem Bienenkönig – er wusste nicht, dass es sich um eine Königin handelt – als Bild für die Einheit und Gemeinschaft der Christen mit Christus. Der Bienenkönig galt als Bild des idealen Herrschers und stand in der Theologie für Christus, den Herrn der Kirche. Der Kirchenvater Augustin nutzt dieses Bild und formuliert sinngemäß: Die Bienen lieben ihren König, die Gerechten lieben Christus. Die Bienen bauen Waben, die Gerechten arbeiten an der Kirche“. Auch wegen des Honigs galt der Bienenkönig als Bild für den milden und sanftmütigen Richter Christus, der die Seinen gütig regiert und von seinem Stachel keinen Gebrauch macht. Die Biene galt der frühen Kirche auch als Sinnbild der Auferstehung, weil sie nach ihrem scheinbaren Tod im Winter im Frühjahr wieder zu neuem Leben kommt.

Zwei Bienenvölker leben seit Anfang Mai im Garten der Arnsteiner Christuskirche

Zwei Bienenvölker leben seit Anfang Mai im Garten der Arnsteiner Christuskirche

„Wir tragen Sorge für etwas, das uns anvertraut ist, lernen und tun etwas gemeinsam“, kommentiert Antje Julke das Bienenprojekt. Unter der Anleitung und Begleitung von „Imkervater“ Edgar Weiß wurden Anfang Mai zwei Ableger seiner Bienenvölker gebildet und in den Garten der Christuskirche gebracht. Weiß wird das Bienenjahr mit seinen Arbeitsschritten gestalten und begleiten. Wer einen ersten Einblick in das Imkern erhalten und sich gemeinsam mit der Arbeitsgruppe um die Bienenvölker kümmern möchte, kann sich im Pfarramt melden.

Reitersegnung am Kirchweihwochenende

Ergreifende Stimmung bei der Reiter- und Pferdesegnung

BINSFELD/THÜNGEN. Aus einem Umkreis von 30 Kilometern kamen Pferde und Reiter, um auf dem Höhenrücken des Werntals, am Bildstock des frommen Einsiedlers Nikolaus von der Flüe, die diesjährige Reitersegnung mitzufeiern und mitzuerleben. Zum zweiten Mal wurde sie am 22. September von den „Thüngener Reytern“ organisiert.

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Festlich herausgeputzte Pferde

Die Segnung fand inmitten herrlichster Herbstlandschaft statt. Auch wenn es für so manchen mit viel Sucharbeit verbunden war, den Bildstock, der zwischen Heßlar und Bühler liegt, zu finden, wurde er durch den beeindruckenden Anblick der rund 50 Pferdepartien und der drei Kutschen mit Pferdegespann, die gekommen waren, entschädigt.

Die meisten Pferde waren von ihren Besitzern festlich herausgeputzt worden. Da prangten kunstvolle Pferdegeschirre auf glänzend gestriegelten Pferdekörpern. Die Mähnen waren mit Flechtmustern dekoriert und neben geklöppeltem Bremsenschutz, Zaumzeug und Trensen gab es sogar silbergeschmiedeten Stirnschmuck für die prächtigen Rösser.

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Alles Glück dieser Erde liegt auf dem Rücken der Pferde

Pfarrer Tilman Schneider ging in seiner Ansprache auf das Sprichwort „Alles Glück dieser Erde liegt auf dem Rücken der Pferde“ ein. Das Sprichwort, das in seinem Ursprung aus den arabischen Ländern stammt, wurde im 19. Jahrhundert durch den Schriftsteller Friedrich von Bodenstedt in Deutschland bekannt.

Pferde seien heroische und zugleich hochsensible Tiere, die Stimmungen und Atmosphären, ebenso ein Unwohlsein des Reiters sofort wahrnehmen. Die Beziehung zwischen Pferd und Reiter, die Geduld sowie eine vertrauensvolle Beziehungsarbeit braucht, sei ein Gleichnis für die Beziehung des Menschen zu Gott. Ähnlich wie die Beziehung zwischen Mensch und Pferd auf ein vertrauensvolles Miteinander basiere, so sei auch die Beziehung zwischen Mensch und Gott voll Vertrauen, Hingabe und durch Wohlwollen geprägt.

Zur Segnung hatten sich Pferde und Reiter im Kreis aufgestellt. Mit einem Kreuzzeichen und einem Segenswort wurden die Reiter im Anschluss an die Predigt einzeln gesegnet.

Feier im Thüngener Kirchweihzelt

Danach wurde gefeiert. Die Thüngener Reyter hatten für heißen Kaffee und leckeren Kuchen gesorgt. So manches „Pferdegeflüster“ wurde ausgetauscht und anschließend machte sich der Tross auf den Weg, um den Thüngener Planplatz pünktlich zur Aufstellung des Kirchweihbaums zu erreichen.

Im Festzelt wurde dann gefeiert. Die Teilnehmer waren tief bewegt von der Stimmung, die auf dem Hochplateau des Werntals zu erspüren war. Und so wurde beschlossen, auch im kommenden Jahr wieder eine Andacht mit Reitersegnung zu feiern. Organisiert wurde die Pferdesegnung von den beiden Vorsitzenden der Thüngener Reyter, Lena Stula und Nadja von Thüngen, die am Ende der Andacht jedem Reiter zur Erinnerung an die Segnung ein Segensbändchen mit der Aufschrift “Gott behüte dich” überreichte.

(Autor für die Blick-Onlineredaktion: E.E./Heugrumbach)